Bericht: Stolberg
Posted: April 14th, 2011 | Author: antifarheine | Filed under: Allgemein | Kommentare deaktiviert für Bericht: StolbergAm Samstag (09.04.2011) fand in Stolberg ein sog. „Trauermarsch“ der Nazis, organisiert durch die lokalen NPD- und Kameradschaftsstrukturen, statt. Die Nazis beziehen sich dabei auf ein Tötungsdelikt an einem 19- jährigen aus Stolberg während einer Auseinandersetzung zwischen zwei jugendlichen Gruppen. Aufgrund der Tatsache, dass sich in der Gruppe des Getöteten ein Mitglied der örtlichen NPD befand, versuchen die Nazis diese Auseinandersetzung für sich zu instrumentalisieren. Mehr zu den Hintergründen findet ihr hier. Gegen den Naziaufmarsch fanden verschiedene Protestaktionen statt, u.a. rief ein Bündnis zu Massenblockaden auf. Mehrere hundert Antifas blockierten direkt am Morgen den Stolberger Hauptbahnhof und verzögerten so um ca. anderthalb Stunden die Anreise der Nazis. Den ganzen Tag über gab es Blockadeversuche, die es den Nazis erschwerten ihre Demonstration durchzuführen. Erst nach einiger Verspätung gelang es ihnen ihren „Trauermarsch“ durchzuführen. Die ca. 400 Nazis kamen vorwiegend aus NRW ( Aachen, Köln und Umgebung ), aber auch ca. 25 Faschos aus den Niederlanden. Auch aus dem Münsterland waren ca. 30 Nazis angereist ( sh. Foto bei dem Journalisten Klarmann).
Die Gegendemonstrant_innen hatten den ganzen Tag mit extrem sinnlosen Auflagen und Schikanen der Bullen zu kämpfen. Es gab mehrere rechtswidrige Kesselungen, u.a. wurde ein Kesselversuch mit der Begründung durchgesetzt, dass der Einsatzleiter seinen Einsatzplan verloren hat und die Bullen davon ausgegangen sind, dass die Demonstrant_innen diesen besitzen. Es ist klar, das diese an den Haaren herbeigezogene Begründung nur dazu diente den Bullen Zeit zu verschaffen. Alles in allem kristallisierte sich heraus, dass das Konzept „Massenblockaden“ in einer Kleinstadt schnell an seine Grenzen stößt und das die Bullen es geschafft haben ihre Strategie der „räumlichen Trennung“ durchzusetzen. Wir werten die antifaschistischen Proteste zwar nicht als Erfolg – denn die Nazis konnten marschieren – aber es gelang den Naziaufmarsch stark zu verzögern und somit auch die Motivation der Nazis fürs nächste Jahr ein wenig zu dämpfen.
Einen guten Überblick über die Teilnehmer_innen findet ihr hier und einen ausführlichen Bericht auf Indymedia
Axel trauert 😉